Patientenstory: „Nach Skiunfall fühlte ich mich zu jung für eine Knieprothese“

Vor rund 34 Jahren hatte Marie-Luise einen Skiunfall. Mit dem so genannten Schubladentest, der damals sofort durchgeführt wurde, war die Diagnose schnell klar: „Kompletter Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie“. Der Test ist eine der wichtigsten klinischen Untersuchungen, um die Funktion der Kreuzbänder im Kniegelenk zu überprüfen. Der oder die Betroffene liegt dabei auf dem Rücken und beugt das zu testende Knie um 45 bis 90 Grad, während der Orthopäde den Unterschenkel mit beiden Händen so umfasst, dass die Zeigefinger in der Kniekehle liegen. Der Unterschenkel wird nach ventral gezogen. Ob eine Kreuzbandverletzung vorliegt oder nicht, zeigt die Verschiebbarkeit des Unterschenkels gegenüber dem Oberschenkel.

Der Schubladentest ist ein Test zur Überprüfung der Funktion des Kreuzbandes. Bei einem Kreuzbandriss ist eine Verschiebung des Unterschenkels in Richtung Oberschenkel möglich.

Kreuzbandriss und Innenmeniskus-Lappenriss

Zu allem Überfluss wurde bei der Patientin auch noch ein Meniskusschaden festgestellt. Sie erlitt eine komplexe Innenmeniskus-Hinterhorn-Läsion mit einem großen Lappenriss. Das bedeutet, dass der innere Rand des Innenmeniskus eingerissen war. Der abgelöste Teil des Meniskus sollte immer behandelt werden, da er häufig zu schmerzhaften Blockierungen und Einklemmungen im Knie führt und den Gelenkknorpel weiter schädigen kann. Kurzum, das Gehen im Alltag war nicht mehr möglich. Das linke Bein war instabiel und knickte zur Seite weg.


Lesen Sie auch den Beitrag „Vordere Kreuzbandverletzung beim Skifahren“ von Prof. Siebold im ATOS News Magazin (40/22):


Damals: 3 Wochen Klinikaufenthalt bei Kreuzbandriss

Bereits am übernächsten Tag nach dem Skiunfall erfolgte die Operation in Dormagen-Hackenbroich, einem kleinen Ort im Rhein-Kreis Neuss bei Köln – damals bekannt für seine gute Unfallchirurgie. Das Knie der Patientin wurde aufgeschnitten und die Operation hinterließ eine 18 Zentimeter lange Narbe. Als Ersatz für das gerissene vordere Kreuzband diente die der Patientin entnommene gesunde Patellasehne – sie verläuft von der Kniescheibe zum Schienbein. Der Krankenhausaufenthalt dauerte damals ganze drei Wochen“, erinnert sich Marie-Luise.

Zwei Tage nach der Operation erhielt sie eine Bewegungsschiene, Lymphdrainagen und sie führte eine manuelle Therapie in der Klinik und auch zu Hause durch. Sie trainierte täglich auf dem Ergometer und nach einem halben Jahr konnte sie endlich wieder Fahrrad fahren und Treppen steigen, trotz gelegentlichen Schmerzen, vor allem bei Drehbewegungen des Beines. In den folgenden Jahren vergaß Marie-Luise nach und nach den Unfall und seine Folgen. Sie konnte wieder Ski fahren, joggen, Bergwandern, Rad fahren und schwimmen. Nur in Ruhephasen und bei Wetterumschwüngen spürte sie ihr Knie wieder. Glücklicherweise verschwanden diese Schmerzen nach einigen Stunden von selbst und sie konnte ihre Aktivitäten wieder aufnehmen.

Nach zwei Jahrzehnten meldete sich das Knie wieder

21 Jahre lang ging alles gut. Doch dann kamen die Schmerzen, immer häufiger und immer stärker. Marie-Luise beschreibt es als schleichenden Prozess:

„Zuerst hatte ich Schmerzen beim Joggen, auch Spaziergänge, vor allem Wanderungen, waren nicht mehr ohne weiteres möglich. Schließlich war sogar das Treppensteigen mit unangenehmen Schmerzen verbunden“.

Marie-Luise (Patientenstimme)

Langes Stehen und tiefes Hocken wurden für die Betroffene zum echten Problem und schließlich musste sie alle sportlichen Aktivitäten aufgeben. Nichts ging mehr!

„Damit habe ich nicht gerechnet!“

Nach 25 Jahren war kein Schritt mehr möglich, ohne an das linke Knie zu denken. „Ich begann wieder mit Krankengymnastik und stieg schließlich auf ein E-Bike um. Das Training auf dem Ergometer half mir zunächst, die Situation zu ertragen – den allmählichen Stillstand im Alltag.“ Doch dann entschloss sie sich, ihr linkes Knie in einer orthopädischen Klinik in Köln untersuchen zu lassen.

Einzige Lösung: Knieprothese?

Die Diagnose lautete „Arthrose 3./4. Grades“, ein irreparabler Schaden. Der behandelnde Arzt riet zu einer Totalendoprothese und schloss die Möglichkeit einer Teilprothese aus. Um die schlimmen Schmerzen noch irgendwie ertragen zu können, ließ sie sich zunächst Hyaluronsäure und Kortison ins Kniegelenk spritzen, was tatsächlich zu einer vorübergehenden Besserung führte. Sie konnte sogar wieder Sport treiben, um die Muskulatur weiter zu stärken. In einer anderen Kölner Klinik – sie wollte unbedingt eine zweite Meinung einholen – riet man ihr ebenfalls zu einer Totalendoprothese.

Marie-Luise war damals erst 62 Jahre alt, sehr sportlich und fühlte sich noch zu jung für ein neues Kniegelenk.

Aller guten Dinge sind drei

Und so recherchierte die Betroffene weiter im Internet, bis sie auf den Knieexperten Professor Siebold vom Internationalen Zentrum für Orthopädie der ATOS Klinik Heidelberg stieß. Er wird in der FOCUS-Liste als TOP-Mediziner geführt, bietet ein umfangreiches Leistungsspektrum und sein Ruf im In- und Ausland überzeugte sie schließlich. „Das hat mich beeindruckt und neugierig gemacht!“. Marie-Luise bekam sofort einen Termin und alle notwendigen und wichtigen Untersuchungen wurden an einem Tag und am selben Ort durchgeführt. Gerade für Patienten, die eine lange Anreise nach Heidelberg haben, ist eine solche Point-of-Care-Diagnostik sehr vorteilhaft. Man spart Zeit und zusätzliche Wege und die Ergebnisse der Untersuchungen liegen unmittelbar vor.

„Ich habe mich von Anfang an im Internationalen Zentrum für Orthopädie sehr gut betreut und aufgehoben gefühlt. Die Diagnostik war ziemlich umfangreich und Professor Siebold hat mir erklärt, dass eine Knorpelzelltherapie nach dem sogenannten AMIC-Verfahren in meinem Fall sinnvoll ist, um den geschädigten Gelenkknorpel zu behandeln, zu reparieren und eine bessere Beweglichkeit des Kniegelenks zu erreichen“.

Marie-Luise (Patientenstimme)

Gelenkerhalt statt Gelenkersatz dank AMIC Prozedur

AMIC ist die Abkürzung für Autologe Matrixinduzierte Chondrogenese. Bei der Knorpelzelltherapie mit AMIC wird eine zweilagige Kollagenmembran auf den Knorpeldefekt aufgebracht, um ein optimales Einwachs- und Anwachsergebnis zu erzielen. „Über eine Knieprothese wurde überhaupt nicht gesprochen! Das war für mich ein Moment der Erleichterung!“ erzählt Marie-Luise.  

Minimal-invasive Chirurgie (MIC)

Eine Meniskusnaht des gerissenen Meniskus war leider nicht mehr möglich. Daher wurde eine Meniskusteilresektion durchgeführt, um den gerissenen und instabilen Meniskusanteil über kleinste Zugänge unter Kamerasicht zu entfernen und einen möglichst glatten Übergang zum Restmeniskus herzustellen.

Beide Eingriffe führte Prof. Siebold kurze Zeit später minimal-invasiv durch. Die minimal-invasive Chirurgie (kurz: MIC) ist ein schonendes Verfahren, da bei diesen Eingriffen nur sehr kleine Schnitte notwendig sind. Das bedeutet: weniger Wundinfektion, weniger Schmerzen, kürzerer Krankenhausaufenthalt, schnellere Rückkehr in den Alltag. Ganz anders als vor 34 Jahren, erinnert sich Marie-Luise und blickt auf die lange Narbe an ihrem Knie.

Wiedergewonnene Lebensqualität

Bereits fünf Wochen nach der Operation konnte sich die Patientin wieder ohne Gehstützen fortbewegen. Heute genießt sie ihren schmerzfreien Alltag mehr denn je: Radfahren, Treppensteigen und Wandern sind wieder möglich, nur bei bestimmten Sportarten wie Joggen ist sie vorsichtig: „Nur auf weichem Untergrund, denn ich möchte mein Knie nicht unnötig belasten. Ich konzentriere mich lieber auf knieschonende Sportarten“. Und welche sind das? „Ich habe das Rudergerät für mich entdeckt“, freut sich Marie-Luise über die wiedergewonnene Lebensqualität – nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. „Ich denke nicht mehr an mein Knie, wenn ich mich bewege. Das war mal anders und das hat mein Leben lange bestimmt.

Ich kann Professor Siebold anderen Kniepatienten nur wärmstens empfehlen. Ich wünschte nur, ich hätte früher recherchiert und wäre früher auf ihn gestoßen“.

Marie-Luise (Patientenstimme)

Marie-Luise nimmt es sportlich, auch die kürzlich neu diagnostizierte Gonarthrose im rechten Knie, die sie von Professor Siebold beobachten lässt. „Eine Operation ist zum Glück noch nicht nötig“, stattdessen macht sie das, was sie schon immer am liebsten gemacht hat: intensiv trainieren. Das hat immer gutgetan!


Wenn Sie mehr über die Behandlung von Kreuzbandrissen, Meniskusschäden oder Knorpeldefekten am Kniegelenk erfahren oder direkt mit Professor Siebold Kontakt aufnehmen möchten, besuchen Sie diese Seite und kontaktieren Sie uns einfach:


Weitere Patientenstorys finden Sie hier: