Arthroskopie

Die Arthroskopie (lat. „arthros“, für Gelenk und lat. „skopien“ für betrachten) ist ein chirurgischer Eingriff am Gelenk, der eine örtliche Narkose erfordert. Die Arthroskopie ist eine minimal-invasive Behandlung und wird synonym auch Gelenkspiegelung bezeichnet. Der Mediziner führt ein Endoskop ausgestattet mit einer kleinen Kamera in die Gelenkhöhle, um etwa Proben zu entnehmen oder sich ein Bild über den inneren Zustand zu machen.

Wie genau findet eine Gelenkspiegelung am Fuß statt?

Die Gelenkspiegelung/ Arthroskopie am Sprunggelenk wird durch minimale Einschnitte seitlich des Sprunggelenks durchgeführt. Diese minimal-invasive Methodik wird vor allem bei Arthrose am Sprunggelenk angewendet, kann aber auch bei Schäden am Knochen, Knorpel, den Bändern oder Weichteilen durchgeführt werden.

Im Vergleich zur offenen Operation, werden bei arthroskopischen Eingriffen nur kleine Hautschnitte vollzogen, so dass der Patient schnell wieder auf den Beinen ist und nur kleine Narben davonträgt. Mit dieser Methode wird benachbartes Gewebe geschont und weniger Schmerzen verursacht.

Wann führt man eine Arthroskopie am Sprunggelenk durch?

Es gibt verschiedene Gründe, warum über eine arthroskopische Therapie nachgedacht werden sollte. Das Sprunggelenk ist ein komplexes Gelenk. Schnell kann es zu einer Überdehnung oder Zerrung kommen, vor allem bei schnellen abrupten Bewegungen. Eine Arthroskopie kann bei Impingement (Einklemmungen), Instabilitäten, aber auch bei einem Fersensporn oder freien Gelenkkörpern herangezogen werden. Auch bei Erkrankungen der Gelenkschleimhaut (Synovitis) oder bei Arthrose ist ein arthroskopischer Eingriff sinnvoll.

Wie lange dauert der Heilungsprozess nach einer Arthroskopie?

In der Regel ist eine Vollbelastung bereits nach 1,5 bis 2 Monaten möglich.

Warum ist die Arthroskopie am Sprunggelenk so komplex?

Die Arthroskopie des Sprunggelenkes ist eigentlich von Seiten der Technik seit 30 Jahren bekannt. Aufgrund der Enge dieses Gelenkes und der technischen Anforderungen wird sie nur von Spezialisten erschöpfend und ausreichend durchgeführt. Aufgrund von Erfahrungen seit 25 Jahren, mit fast 100 Sprunggelenksarthroskopien pro Jahr, mit international die den miesten Erfahrungen in der arthroskopischen Rekonstruktion von Knorpelschäden, gehört unser Zentrum zu den Führenden weltweit.

Wie kann man die Knorpelschäden behandeln, welche Methoden werdne hier angewendet?

Die Pathologien im Bereich des Sprunggelenkes zeigen mit großer Mehrheit unserer Fälle sogenannte osteochondrale Läsionen, umschriebene Knorpelschäden, die sowohl meistens am medialen, aber auch überall im Bereich des Gelenkes auftreten können. Diese werden entweder mit einer AMIC-Prozedur (Einbringen einer Matrix mit Stammzellen vom Beckenkamm und Wachstumsfaktoren) oder mit Chondrozytentransplantation bei jüngeren Menschen mit einer hohen Erfolgsquote über 90% in den 5 Jahresergebnissen rekonstruiert. Aufgrund der Erfahrung mit der AMIC-Matrix-Transplantation werden in unserem Zentrum auch Revisionen und größere Defekte durchgeführt.

Und was hat es mit der sogenannten Kissing Lesion auf sich?

Als einer der ersten wurde die Rekonstruktion von Defekten im Bereich des Tibiaplafond oder kombinierte Defekte in Form von „Kissing lesions“ von Talus und Tibiaplafond erstmalig endoskopisch therapiert. Die Behandlung setzt eine Teilbelastung zwischen 8-10 Wochen voraus. Hierbei muss das Sprunggelenk kontinuierlich bewegt werden, selbständig oder mit einer CPM-Maschine (Continous Passive Motion). Zusätzlich werden zur Unterstützung des Heilvorgangs in Abständen von 2-4 Wochen Wachstumsfaktoren (ACP) gespritzt.

Welche Indikation spricht noch für eine Arthroskopie?

Die weiteren Indikationen sind sog. posttraumatischen Arthrofibrosen, häufig auch Gewebeeinsteifungen nach Brüchen, Entfernung von anterioren Verknöcherungen – bei Leistungssportlern wie Basketballer, Volleyballer zusätzlich auch Erkrankungen der Synovia.

Wann kommt eine „Versteifung“ (Arthrodese) infrage?

Mithilfe der arthroskopischen Technik ist die Arthrodese (Versteifung) des oberen Sprunggelenkes mittels endoskopischem Gelenkdebridement und perkutaner Verschraubung möglich. Bei Indikation zur Gelenkversteifung ist in 80% der Fälle diese mit endoskopischem Debridement und perkutaner Schraubentechnik in unserem Zentrum (4 kleine Stichinzisionen) möglich. Der Vorteil ist eine sehr geringe Morbidität. Geringes Infektrisiko und sehr schnelle Einheilung der knöchernen Versteifung. Nur in Fällen eines großen Defektes im Bereich des Talus oder Tibiaplafonds wird eine offene Technik mit Verschraubung und Verplattung durchgeführt.

Haben Sie weitere Fragen?

Sie möchten mehr erfahren oder sind direkt betroffen? Dann wenden Sie sich direkt an Prof. Dr. Becher, Dr. Müller und Prof.  Thermann. Sie helfen Ihnen gerne weiter.

Welche Vorteile hat die Arthroskopie für die Therapie des Knies?

Bei einer Arthroskopie (auch „Gelenkspiegelung“) führt der Arzt in Narkose ein Endoskop in das schmerzende Kniegelenk ein und kann den Meniskus, den Knorpel und die Bänder durch eine Minikamera beurteilen. Wird ein Schaden gesichtet, so kann dieser zeitgleich behandelt werden. Seit fast 20 Jahren ist das Internationale Zentrum für Orthopädie auf die Durchführung minimalinvasiver Eingriffe am Knie spezialisiert und führt zahlreiche Eingriffe dieser Art mit Erfolg durch.

Wie schmerzhaft ist eine Arthroskopie?

Vergleichsweise zu herkömmlichen Operationsverfahren (etwa die offene Gelenkoperation), ist die Arthroskopie ein sehr kurzer und schonender Eingriff. Er werden nur sehr kleine Hautschnitte vorgenommen, sodass Risiken für Infektionen oder Wundheilungsstörungen sehr gering sind. Die OP dauert in der Regel 30 bis 60 Minuten.

Wann wird eine Kniegelenk-Spiegelung hauptsächtlich eingesetzt?

Insbesondere bei Verletzungen des Meniskus, bei Knorpeltransplantationen (ACT) oder Knieverletzungen bei Kindern wird die Arthroskopie erfolgreich eingesetzt. Erfahren Sie hier mehr:

Wie lange dauert die Regeneration nach der Arthroskopie?

Man kann unmittelbar nach dem operativen Eingriff mit der Krankengymnastik beginnen. Das Knie muss nicht ruhiggestellt werden, sondern kann durch gezielte Kraft- und Bewegungsübungen und wieder gestärkt werden.

Haben Sie weitere Fragen?

Sie möchten mehr erfahren oder sind direkt betroffen? Dann wenden Sie sich direkt an Prof. Dr. Siebold, Prof. Thorey und Prof. Becher. Sie helfen Ihnen gerne weiter.

Was ist das Besondere an einer arthroskopischen Behandlung der Hüfte?

Die Arthroskopie des Hüftgelenkes hat sich in den letzten Jahren immer mehr bei der Behandlung von Hüfterkrankungen durchgesetzt. Dieses Verfahren hat sich erst in dem letzten Jahrzehnt deutlich bezüglich der Zugangs- und Operationstechniken weiterentwickelt, so dass mittlerweile durch spezielle Instrumente die Behandlung von Erkrankungen im und um das Gelenk herum möglich sind. Dennoch wird dieses Verfahren nur von wenigen Orthopäden in Deutschland durchgeführt, da diese Art der Operation sehr aufwendig und komplex ist.

Welche Vorteile hat das Verfahren?

Vorteil dieser minimal-invasiven Technik ist die Schonung der muskulären Strukturen um das Hüftgelenk, die bei einer offenen Operation in Mitleidenschaft gezogen werden. Ebenfalls bestehen nach der Operation deutlich weniger Hüft- und Leistenschmerzen, so dass eine schnelle Rehabilitation möglich ist.

Wann wird eine arthroskopische OP durchgeführt?

Typische Indikationen zur Arthroskopie des Hüftgelenkes betreffen Erkrankungen des Labrums (Gelenklippe der Hüftpfanne), das femoro-azetabuläre Impingement (FAI), Knorpelschäden des Hüftgelenkes mit Knorpelverfahren (Knorpelzelltransplantation, AMIC-Prozedur, Mikrofrakturierung, etc.) und die des Hüftgelenks umgebenen Strukturen (Sehnen, Schleimbeutel). Die Beschwerden äußern sich teilweise bereits beim Sitzen im Auto oder während der Arbeit durch Leistenschmerzen, oder sie treten bei sportlicher Aktivität auf.

Zur genauen Untersuchung gehört neben der klinischen Untersuchung ebenfalls eine spezielle Bildgebung (Röntgenaufnahmen, Kernspintomographie/MRT mit Kontrastmittel), um die Ursache der Beschwerden zu bestimmen. Nur dadurch ist es möglich, den operativen Eingriff exakt zu planen und durchzuführen.

Was ist möglich mit Arthroskopie (während der OP)?

Bei einer Hüftarthroskopie kann während der Operation sowohl der innere Anteil (zentrales Kompartiment) als auch der äußere Anteil des Gelenkes (peripheres Kompartiment) dargestellt und gleichzeitig Erkrankungen in diesen Bereich therapiert werden. Ebenfalls können Strukturen um das Hüftgelenk herum behandelt werden (Schleimbeutel-Entzündungen, Sehnen-Pathologien). Während der Operation wird das Hüftgelenk unter Narkose vorsichtig erweitert, so dass mittels Röntgenkontrolle vorsichtig in das Gelenk eingegangen wird. Mit Hilfe der Kamera und unterschiedlicher Instrumente können dann die Erkrankungen optimal behandelt werden.

Wie sieht die Nachbehandlung aus?

Abhängig von der durchgeführten Operation wird für jeden Patienten ein individueller Nachbehandlungsplan erarbeitet, der dem Patienten und dem weiterbehandelnden Physiotherapeuten mitgegeben wird. Somit ist eine standardisierte und patienten-spezifische Nachbehandlung unabhängig vom Wohnort gewährleistet.

Haben Sie weitere Fragen?

Sie möchten mehr erfahren oder sind direkt betroffen? Dann wenden Sie sich direkt an Prof. Dr. Thorey. Er hilft Ihnen gerne weiter.

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