Meniskus-Korbhenkelriss mit und ohne VKB-Rekonstruktion (Studienergebnisse)
Kürzlich veröffentlichten Prof. Dr. Siebold mit J. Pawelczyk, Dr. I. Kougioumtzis, Dr. I. Fanourgiakis, S. Feil, M.A. und M. Siebold (Medizinstudentin Wien) im Fachjournal JOURNAL OF EXPERIMENTAL ORTHOPEADICS die Studienergebnisse zur „Rekonstruktion eines Meniskus-Korbhenkelrisses: Vergleichende Analyse mit und ohne Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes“.
(engl. Orig. „ Good mid‐ to long‐term outcomes after meniscus bucket‐handle tear repair: A comparative analysis with and without anterior cruciate ligament reconstruction”).
Worum geht es?
Menisken spielen bekanntermaßen eine entscheidende Rolle für die normale Funktion des Kniegelenks, indem sie Lastverteilung, Stoßdämpfung, Gelenkstabilität, Schmierung und Kongruenz verbessern. Mit einer geschätzten Inzidenz von 222 pro 100.000 bei Patienten im Alter von 18 bis 55 Jahren gehören Meniskusrisse zu den häufigsten Verletzungen. Korbhenkel-Meniskusrisse (BHMT) machen aufgrund ihrer einzigartigen Morphologie und oft großen Ausdehnung etwa 10 % der Meniskusverletzungen aus und erfordern häufig eine Operation. In der Vergangenheit wurde zur Behandlung von BHMT in der Regel eine Meniskektomie durchgeführt. Neuere Studien zeigen aber bessere klinische Ergebnisse und ein verzögertes Auftreten von Arthrose nach Meniskusreparatur im Vergleich zur Meniskektomie, insbesondere bei jüngeren Patienten, so dass der Fokus der Kniechirurgen auf meniskuserhaltende Strategien verlagert werden muss, insbesondere bei großen BHMT, bei denen durch die Resektion ein erheblicher Verlust an Meniskusgewebe verursacht wird.
Ziel der Studie war es also, die mittel- bis langfristigen klinischen Ergebnisse nach arthroskopischer Reparatur eines Meniskus-Korbhenkelrisses (BHMT) zu untersuchen und die Auswirkungen einer gleichzeitigen Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes (ACLR) zu beurteilen.
Zu welchem Ergebnis ist man gekommen?
Das Forschungsteam kam zu folgendem Ergebnis: Die arthroskopische BHMT-Reparatur führte zu guten klinischen Ergebnissen und einer akzeptablen Misserfolgsrate von 9 % bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 7 Jahren, was den klinischen Wert der Meniskusreparatur auch bei großen BHMT bestätigt. Eine gleichzeitige ACLR hatte keinen Einfluss auf die klinischen Ergebnisse.
Die vollständige Studienpublikation (2024) finden Sie unter:
https://esskajournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/jeo2.12093
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