Häufig gestellte Fragen zu Hüftschmerzen
Hüftschmerzen sind leider ein weit verbreitetes Phänomen in unserer Gesellschaft. Nicht immer sind die Schmerzen sofort identifizierbar und manchmal wollen wir einen Arzt fragen, der sich damit auskennt. Wir haben Ihre Fragen gesammelt! Auf dieser Seite finden Sie die wichtigsten Fragen rund um das Thema Schmerzen in der Hüfte. Vermissen Sie ein bestimmtes Thema oder ist Ihnen noch etwas unklar, dann kontaktieren Sie uns einfach. Gerne helfen wir Ihnen weiter.
Wie fühlt sich eine „kaputte“ Hüfte an?
Wenn das Gehen oder Treppensteigen Probleme bereitet oder sogar das Überschlagen der Beine mit Schmerzen in der Hüfte verbunden ist, dann sind das Indizien, dass etwas nicht stimmt. Es können auch Schmerzen in der Leiste, an der Außenseite des Hüftgelenks oder im Gesäß auftreten. Schmerzen, die bis in die Adduktoren (Muskeln, die sich in der Innenseite des Oberschenkels befinden) oder ins Knie ausstrahlen, können ebenfalls ein wichtiger Hinweis für eine Erkrankung am Hüftgelenk sein. Es gilt: je früher man die Ursache kennt, desto schneller und besser kann man diese behandeln. In dem Fall ist der Orthopäde der beste Ansprechpartner.
Stellen Sie sich selbst folgende Fragen. Wie oft müssen Sie diese bejahen?
- Haben Sie beim Gehen, Laufen oder Aufstehen Schmerzen in der Hüfte?
- Wie ist es im Liegen und im Ruhezustand. Haben Sie Beschwerden?
- Ist Ihre Hüfte steif oder hinken Sie beim Gehen?
- Müssen Sie bei Spaziergängen aufgrund Ihrer Hüftprobleme manchmal pausieren?
- Wie würden Sie Ihre Körperhaltung beschreiben – gehen Sie vorgebeugt, schwanken Sie seitwärts oder neigen Sie einem Hohlkreuz?
- Hat sich Ihre Beweglichkeit in den letzten Monaten/ Jahren verschlechtert?
- Nehmen Sie bei Fortbewegung ein Geräusch im Gelenk wahr?
- Strahlt der Schmerz auch in andere Regionen (z.B. zum Knie) aus?
- Nutzen Sie Hilfsmittel, um sich besser fortzubewegen (z.B. Gehstock, Rollator)?
Was sind die häufigsten Hüft-Erkrankungen?
Es gibt verschiedene Gründe, warum das Hüftgelenk Probleme bereitet, und manchmal gibt es eine simple Erklärung: falsche Liegeposition, ungeeignetes Schuhwerk, Übergewicht oder auch Bewegungsmangel. Dennoch sind Schmerzen in der Hüfte immer ernst zu nehmen. Sie können auch durch eine Fehlstellung (etwa durch eine statische Formveränderung), eine Entzündung oder einen Unfall verursacht werden.
Relativ häufig kommt das sogenannte Hüft-Impingement vor. Impingement meint die schmerzhafte Einklemmung von Sehnen oder Muskeln innerhalb eines Gelenkes. Die Beschwerden sind dumpfe und manchmal stechende Schmerzen. Sie treten vor allem nach langem Sitzen oder intensiver Körperarbeit auf und führen zu Bewegungseinschränkungen.
Die weitaus häufigere Ursache für Schmerzen in der Hüfte ist der Gelenkverschleiß. Es handelt sich um einen degenerativen Vorgang, der in der Regel durch Abnutzung oder Alterung stattfindet. Gelenkverschleiß im Hüftgelenk gehört inzwischen zu den häufigsten Erkrankungen und wird auch Coxarthrose zw. Koxarthrose genannt.
Anatomie der Hüfte
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Warum heißt es Coxarthrose?
Da jedes Gelenk von Arthrose betroffen sein kann, wird eine begriffliche Spezifizierung vorgenommen. Das lateinische Wort „coxa“ steht für Hüfte. Mit dem medizinischen Fachausdruck meint man die verschleißbedingte Erkrankung des Hüftgelenks.
Ist Hüftarthrose eine Entzündung?
In erster Linie ist Arthrose im Hüftgelenk eine degenerative Erkrankung, bei der sich die schützende Knorpelschicht allmählich abnutzt und immer dünner wird. Dieser vermehrte Abrieb führt ohne medizinische Behandlung zu einem erheblichen Knorpelschaden, der wiederum eine Entzündung auslösen kann. Eine Entzündung zeigt sich durch starke Schmerzen, Schwellungen, aber auch Überwärmung. Dann spricht man von einer Hüftgelenksentzündung, auch Coxitis genannt. Sie kann auch bakterielle Ursachen haben und eine Viren-, Pilz- oder rheumatische Erkrankung sein.
Kann man Coxarthrose heilen?
Man kann Arthrose nicht heilen, aber gut behandeln. Befindet sich der Gelenkverschleiß im anfänglichen Stadium, sind konservative Behandlungsmethoden wie Physiotherapie, Stoßwellentherapie oder die Einnahme von nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) durchaus sinnvoll. Mit schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten lässt sich zudem der Schmerz lindern. Auch Injektionen mit Hyaluronsäure oder die sogenannte Eigenbluttherapie (PRP) wirken schmerzlindernd.
Mehr zum Thema konservative Therapie finden Sie unter diesem Link.
Was kann man selbst gegen Schmerzen in der Hüfte tun?
Regelmäßige Bewegung, eine Gewichtsreduktion (bei Übergewicht), Kräftigung der Muskulatur und Dehnung helfen, die Gelenke zu entlasten und ihre Funktion zu verbessern.
Welcher Sport ist gut bei Hüftschmerzen?
Moderate Bewegungen, wie sie beim Schwimmen (auch Aqua-Gymnastik oder Aqua-Jogging), aber auch beim Fahrradfahren auf gerader Ebene, Nordic Walking oder beim Golfspiel praktiziert werden, sind empfehlenswert bei Coxarthrose. Es gibt aber auch Sportarten, die das Hüftgelenk unnötig belasten. Dazu zählen sogenannte Stop-and-Go-Sportarten wie Fußball, Handball oder Volleyball. Auch Ballett, Karate, Kickboxen und sogar bestimmte Yoga-Übungen können zu Hüftbeschwerden führen.
Was sollte man machen, wenn der Schmerz nicht weggeht oder die Coxarthrose weiter fortgeschritten ist?
Um zu wissen, wie es um die eigene Hüfte steht, ist eine medizinische Untersuchung notwendig. Dafür konsultiert man am besten einen Orthopäden, der anhand verschiedenster Methoden den Zustand des Hüftgelenks untersucht. Dazu zählen die ärztliche Befragung (Anamnese) und körperliche Untersuchung. Hierbei prüft der Facharzt die Beweglichkeit, das Gangbild und das Schmerzempfinden des Patienten. Er klärt, ob eine Fehlhaltung vorliegt und kann mithilfe von modernen Bildgebungsverfahren (Röntgen, CT oder MRT) Aufschluss über mögliche Veränderungen oder Schäden am Hüftgelenk geben.
Wenn konservative Verfahren nicht funktioniert haben oder der Gelenkverschleiß schon weit fortgeschritten ist, sollte man über den künstlichen Ersatz des Hüftgelenks nachdenken.
Die Besonderheit bei uns: Hüftprothesen werden minimal-invasiv und damit äußerst schonend durchgeführt, sodass der Patient wieder sehr schnell auf den Beinen ist und seinen gewohnten Tätigkeiten nachgehen kann.
Was sind die Vorteile einer minimal-invasiven Chirurgie?
- Der Zugang zum Gelenk erfolgt über kleine Schnitte (Arthroskopie)
- Auf diese Weise werden Muskeln, Nerven und Sehnen seltener verletzt
- Die Narben sind klein und der Patient hat weniger Schmerzen
- Die Regenerationszeit ist kürzer
- Der Patient kann das Bein in der Regel schon am ersten Tag nach Operation wieder belasten
Was ist hier die besondere Herausforderung?
Aufgrund des kleinen Zugangs über minimale Hautschnitte wird die minimal-invasive Chirurgie auch als Schlüsselloch-Technik bezeichnet. Deshalb erfordert die Operationstechnik höchste Präzision und stellt hohe Anforderungen an den Chirurgen. Ein guter Chirurg zeichnet sich durch ein hohes Maß an Erfahrung, Routine und ein ruhiges Händchen aus.
Wie viele Menschen haben ein künstliches Hüftgelenk?
Laut Auswertungen des deutschen Onlineportals für Statistik (statista 2022) werden ungefähr 300 Implantationen (pro 100.000 Einwohner) in Deutschland jährlich durchgeführt. Das Verfahren wird besonders von älteren Menschen in Anspruch genommen, die bereits an einer fortgeschrittenen Arthrose und damit an starken Schmerzen und massiven Bewegungseinschränkungen leiden.
Und wie lange hält eine Hüftprothese durchschnittlich?
Der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik (AE) zufolge beträgt die Lebensdauer einer Hüftprothese etwa 12 bis 18 Jahre. Die Endoprothetik gehört inzwischen zu einem der erfolgreichsten operativen Behandlungsverfahren weltweit und konnte in den letzten Jahren große Fortschritte verzeichnen. Unsere Praxis und Erfahrung hat gezeigt, dass eine gut eingesetzte Hüftprothese sogar bis zu 25 Jahren hält.
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