Mini-Implantate ideal bei Knorpelschäden im Kniegelenk – Expertenstimmen

Unser Knie- und Knorpelexperte Professor Becher hat als Leiter der Small-Implants Gruppe der DKG (Deutsche Kniegesellschaft), in Kooperation mit der EKA (European Knee Associates) einen wichtigen Beitrag zur Knie-Endoprothetik gemeinsam mit zahlreichen namhaften Co-Autoren geleistet.  

Zum Hintergrund

Die Arbeitsgruppe aus 25 medizinischen Fachexperten diskutierte über die optimale Verwendung von Mini-Implantaten bei Knorpelschäden am Knie. Diese Überlegungen haben ihren Ursprung in den spannenden Diskussionen, die 2022 auf dem ESSKA-Kongress 2022 in Paris stattgefunden haben. 

Vorteile

Im Vergleich zum Einsatz einer Vollprothese (Knie-TEP) bieten Teilprothesen wesentliche Vorteile, etwa ein kleineres Operationstrauma, schnellere Rehabilitation, bessere Mobilität und natürlichere Bewegungssteuerung und Koordination. Der Einsatz eines Small Implants ermöglicht es, die gesunden Bereiche des Knies intakt zu lassen. Dabei bleiben der noch gesunde Knorpel, Knochen und die erhaltenen Bänder des Patienten funktionsfähig.

Voraussetzungen

Das Expertengremium stimmte einstimmig (100%) dafür, dass spezifische Herstellerangaben wie die maximale Implantat-Tiefe und verfügbare Größenoptionen berücksichtigt werden müssen, wenn fokale Mini-Implantate verwendet werden. Eine angemessene Patientenauswahl ist von entscheidender Bedeutung, so auch biologische Gegebenheiten mit Einflussfaktoren wie Lokalisation des Defektes/ Ausrichtung der Beinachse, Stabilität der Bänder, Voroperationen, Beschaffenheit des Meniskus, der zugrunde liegende Knochenzustand und (falls zutreffend) der Grad der Arthrose während des Entscheidungsprozesses.  

Ob und in welchem Umfang Sport mit Teilprothese im Knie möglich ist, erfahren Sie in diesem Beitrag von Prof. Becher

(ATOS News 35/20)

Fazit: Die Arbeitsgruppe um die Knie-Experten ist sich einig! Für bestimmte Knorpelschäden am Knie sind Mini-Implantate („Small Implants“) zur optimalen Behandlung besonders gut geeignet.

Dieser Beitrag trifft auf großes Interesse und wurde jetzt in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift KSSTA (= Knee Surgery, Sports Traumatology, Arthroscopy) im Rahmen einer Springer Nature Initiative publiziert.

Der vollständige Artikel mit dem englischen Originaltitel „High degree of consensus amongst an expert panel regarding focal resurfacing of chondral and osteochondral lesions of the femur with mini‑implants“ ist unter diesem Link abrufbar (PDF):

https://rdcu.be/db1Gk

Bei Fragen rund um das Thema steht Ihnen unser Knie- und Knorpelexperte Professor Becher gerne zur Verfügung. Mehr Infos hier (Link anklicken):