Hüftpfannendefekt und der Einsatz von BS-APC
Wenn es zu einer Revision (Wechselprothese) am Hüftgelenk kommt, verwenden Hüftchirurgen bei größeren Defekten an der Hüftpfanne (Acetabulum) Revisionsschalen nach dem Prinzip von Burch-Schneider. Diese aus Titan bestehenden Schalen, oder auch Cage genannt, sollen nicht nur der sicheren Verankerung im gesunden Knochen dienen, sondern auch die ursprüngliche natürliche Rotation wiederherstellen.
Seit 30 Jahren in Verwendung – heute noch aktuell?
Die Nachfrage bricht nicht ab: immer mehr Betroffene müssen an der Hüftgelenkpfanne operiert werden und sich einer Revision unterziehen. Da die Knochenqualität der Patienten nicht immer ausreichend gut ist, greift man auf die zusätzlich stabilisierende Hüftpfannenkomponente zurück, die Burch-Schneider Cage. Seit fast 30 Jahren ist sie nun in Verwendung und erfuhr seither keiner systematischen Überprüfung.
Die Endoprothetik hat sich allein in den letzten 25 Jahren stark weiterentwickelt und zählt heute zu den erfolgreichsten chirurgischen Verfahren weltweit. Daher ist zu prüfen, inwiefern die Burch-Schneider-Antiprotrusio-Cage (BS-APC) zur Behandlung von Hüftpfannendefekten noch immer überzeugt – auch in komplexen Fällen.
Dieser Artikel widmet sich dieser Thematik und zieht über 374 Fälle heran, bei denen der Einsatz von BS-APC bekannt ist. Zu welchem Ergebnis die Chirurgen gekommen sind, können Sie im Folgenden nachlesen. Erfahren Sie, warum die Methode gerade bei acetabulärem Knochenverlust zu Problemen führt, aber auch, bei welcher Patientengruppe die BS-APC bedenkenlos eingesetzt werden kann.
Professor Fritz Thorey zusammen mit Ass. Professor Vasileios Nikolaou, Michael-Alexander Malhias, Michael Sarantis et al.
Publiziert in: Hip International 06/2022
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