Häufig gestellte Fragen zu Schulterschmerzen und Omarthrose
Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) leiden 70 Prozent aller Menschen mindestens einmal im Leben an Schulterschmerzen. Betroffen sind in gleichem Maße Männer und Frauen, junge und alte Menschen. Die Ursachen für Schulterschmerzen sind ganz unterschiedlich: Bei den einen ist es eine Sportverletzung oder ein Unfall, andere beschreiben einen schleichenden Prozess über Monate, der schließlich zur Unbeweglichkeit und Schmerzen im Schultergelenk führt. Schulterschmerzen sind nach Rücken- und Knieschmerzen die dritthäufigste orthopädische Erkrankung. Sie können plötzlich auftreten, aber auch über Jahre chronisch verlaufen oder mit anderen Erkrankungen wie Diabetes oder Schilddrüsenfunktionsstörungen einhergehen.
Hier finden Sie wichtige Informationen zum Thema Schulter(erkrankung). Woran Sie sie erkennen, wann Sie einen Orthopäden aufsuchen sollten und wie Sie sie behandeln können. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie Fragen zum Thema Schulter haben. Unsere medizinischen Experten helfen Ihnen gerne weiter.
Wie machen sich Schulterschmerzen bemerkbar?
Schmerzen in der Schulter können sehr unterschiedlich sein und in verschiedene Körperregionen ausstrahlen. Sie können bei bestimmten Bewegungen oder in Ruhe, plötzlich oder schleichend auftreten und sind in den meisten Fällen einseitig. Häufig sind Schulterprobleme ursächlich für Schmerzen im Bereich des Oberarms oder der Wirbelsäule.
Was ist der Grund für Schulterschmerzen?
Als Ursache für Schulterschmerzen kommen verschiedene Erkrankungen oder Verletzungen in Frage deren Ursache nicht immer in der Schulter liegen muss. Am häufigsten entstehen Schulterschmerzen jedoch durch krankheits- oder verletzungsbedingte Schäden an den Sehnen, Muskeln und Bandstrukturen deren Ursache nicht selten in einem muskulären Ungleichgewicht der Schulterstabililsatoren liegt.
Neben akuten Schulterbeschwerden können auch Verschleisserscheinungen (Arthrose) zu bescherden führen.
Was sind typische Schultererkrankungen?
Typische Erkrankungen an der Schulter sind etwa
- Frozen Shoulder oder Schultersteife (adhäsive Kapsulitis)
- Kalkschulter (Tendinitis)
- Schulterimpingement oder auch Schulter-Engpass-Syndrom
- Arthrose des Schultergelenks (Omarthrose) oder eine Kombination aus einem Schultergelenkverschleiß und einer Rotatorenmanschettenruptur (Defektarthropathie)
- Rotatorenmanschettenruptur
- Auskugelung des Oberarmkopfes aus der Gelenkpfanne (Schulterluxation), Instabilität oder Riss der Gelenklippe an der Schulterpfanne (Banlart oder SLAP-Läsion)
- Bizepssehnenruptur
- Frakturen und Folgezustände nach Fraktur
Um welche Art von Schmerzen handelt es sich? Wird der Schmerz eher durch entzündliche Prozesse, eine Verengung, eine Durchblutungsstörung, eine anatomische Fehlstellung oder eine Verletzung im Sehnenbereich verursacht? Für die optimale ärztliche Behandlung ist es daher wichtig zu klären, um welche Art von Schulterproblemen es sich handelt und welche Ursachen sie haben.
Mehr dazu erfahren Sie auf der Behandlungsseite unserer Homepage:
Was sind die häufigsten Schulterverletzungen?
Zu den häufigsten Schulterverletzungen zählen
- Rotatorenmanschettenrupturen (= vollständiger oder unvollständiger Riss einer oder mehrerer Sehnen der Rotatorenmanschette)
- Schulterluxation (= Auskugeln des Oberarmkopfes aus der Gelenkpfanne)
- Verletzungen des Schultereckgelenks (AC Gelenk)
- Knochenbrüche des Oberarmkopfes und des Schlüsselbeins
Was ist Gelenkverschleiß (Omarthrose) und wann tritt es auf?
Als Omarthrose bezeichnet man Verschleißerscheinungen am Gelenk zwischen Schulterblatt und Oberarmkopf. Dabei kommt es zu einem zunehmenden Verlust des Gelenkknorpels und zu einer Abnutzung der Gelenkflächen, oft verursacht durch eine zu einseitige oder zu starke Belastung der Gelenke. Aber auch erbliche Faktoren, die Ernährung und der Lebensstil haben Einfluss auf das Risiko einer Arthrose. Die ersten Anzeichen sind oft nur schwach ausgeprägt, verstärken sich aber im Laufe der Jahre.
Muss eine Omarthrose immer gleich operiert werden?
Nein, vor allem im Frühstadium kann man sie sehr gut konservativ behandeln, das heißt mit Schmerzmitteln, Injektionen und/oder Physiotherapie. Auf diese Weise lassen sich Schmerzen lindern und die Beweglichkeit des Schultergelenks erhalten. Durch verschiedene Übungen wird die Muskulatur gestärkt und das Gelenk entlastet.
Arthrose ist ein degenerativer Prozess, eine irreversible Verschleißerkrankung.
Die Arthrose des Schultergelenks an sich ist jedoch durch konservative Therapie nicht heilbar, da es sich um einen degenerativen Prozess, eine Verschleißerkrankung handelt, die nicht rückgängig gemacht werden kann. Die konservative Behandlung zielt daher darauf ab, die Schmerzen zu lindern und den Abbauprozess aufzuhalten, um die Beweglichkeit der Schulter möglichst lange zu erhalten.
Wie entsteht eine Arthrose in der Schulter und wie entwickelt sie sich?
Vor allem nach Verletzungen oder chronischen Gelenkentzündungen, aber auch als Alterserscheinung oder Folge von Überbeanspruchung entwickelt sich eine Arthrose des Schultergelenks. Arthrotische Veränderungen sind nicht heilbar oder rückbildungsfähig. Die Schulterarthrose (Omarthrose) wird im fortgeschrittenen Stadium häufig und erfolgreich operativ behandelt.
Was passiert bei unbehandelter Arthrose? Wann spricht man von primärer Arthrose?
Eine unbehandelte Arthrose kann zu einer knöchernen Verformung des Gelenks und damit zu einer mechanischen Bewegungseinschränkung führen. Man unterscheidet zwischen primärer und sekundärer Arthrose im Schultergelenk. Die primäre Arthrose wird meist durch Veranlagung und/ oder Überbeanspruchung verursacht. In diesen Fällen tritt die Arthrose in der Schulter oft ohne erkennbare Ursache auf.
Was ist eine sekundäre Arthrose der Schulter?
Die sekundäre Arthrose des Schultergelenks ist dagegen vor allem eine Folge erworbener Erkrankungen oder Verletzungen. So haben Personen, die sich bei einem Unfall verletzen, ein erhöhtes Risiko, später eine Arthrose zu entwickeln. Man spricht dann von einer sekundären Arthrose, da der Abrieb des Knorpels die Folge einer anderen Erkrankung oder Verletzung ist.
Wann ist eine Operation im Schultergelenk sinnvoll?
Grundsätzlich ist eine operative Therapie dann sinnvoll, wenn die Beschwerden trotz intensiver konservativer Therapie nicht in den Griff zu bekommen sind und die Lebensqualität beeinträchtigt ist. Je nach Ausprägung der Beschwerden und individuellen Faktoren, wie z.B. dem Alter des Patienten, stehen verschiedene operative Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.
Minimal-invasive Operationstechniken ermöglichen insbesondere in einem frühen Erkrankungsstadium die Behandlung von Knorpelschäden und die Entfernung schmerzverursachende und entzündlich veränderter Strukturen.
Bei schwerer Omarthrose empfiehlt sich der Einsatz eines modernen künstlichen Schultergelenks. Damit können die verschlissenen Gelenkanteile des Oberarmkopfes und der Schulterpfanne ersetzt werden und die schmerzfreie Beweglichkeit der Schulter wiederhergestellt werden.
Für den Gelenkersatz stehen verschiedene Schulterendoprothesen zur Verfügung. Bei noch guter Knochenqualität kann eine anatomische Schulterendoprothese ohne Schaft eingesetzt werden. Hierbei werden nur die Oberfläche der Schulterpfanne und der Oberarmkopf durch eine relativ kleine und damit knochensparende Endoprothese ersetzt.
Das könnte Sie auch interessieren:
Möchten Sie mehr darüber erfahren? Dann kontaktieren Sie uns! Ab April 2024 steht Ihnen der Schulterspezialist Priv. Doz. Dr. Sowa zur Verfügung und berät Sie gerne. Schon jetzt können Sie einen Termin mit ihm vereinbaren: