Schmerzfrei in den Urlaub
Der Urlaub steht vor der Tür. Viele freuen sich auf ein paar Tage am Meer, in den Bergen oder auf einen Städtetrip. Wenn da nicht die Gelenkprobleme wären. Es gibt verschiedene Gründe, warum Schmerzen vor allem in unserem Bewegungsapparat – also an der Schulter, Hüfte, am Knie und Fuß – auftreten können:
Unterwegs
Schon auf dem Weg zum Urlaubsziel können Schmerzen durch falsche oder einseitige Belastung aufkommen. Stundenlanges Sitzen im Auto oder Flugzeug führt unweigerlich zu Verspannungen, hervorgerufen etwa durch eine Fehlhaltung, Quetschung oder Überdehnung. Allerdings können wir hier aktiv entgegensteuern, diese Schmerzen müssen nicht sein! Herr Baierle, Reha-Experte und leitender Physiotherapeut der ATOS Klinik Heidelberg betont, „regelmäßiges Pausieren ist wichtig. Eine kurze Strecke schnelles Gehen oder sich auch mal auf seine Zehenspitzen stellen reicht meistens schon aus, um wieder in Gang zu kommen.“
Währenddessen
Und wie ist es im Urlaub? Laut Technischer Krankenkasse (TK) passieren die meisten Sportunfälle tatsächlich während der Urlaubszeit. Kein Wunder, immerhin sind etwas mehr als die Hälfte der Deutschen im Urlaub gerne aktiv – im Winter sind es vor allem Skiunfälle, im Sommer kommt es beim Radeln, Wandern und Surfen zu Verletzungen. Im Urlaub lauern mehrere Gefahren.
Manchmal ist es einfach nur Pech, man fällt vom Pferd oder rutscht am Pool aus. Aber es gibt auch Sportarten, solche mit häufigen Sprüngen, Drehbewegungen, abrupten Stopps und Richtungswechsel, die ein höheres Verletzungsrisiko mit sich führen.
Beine besonders stark beansprucht
Das Kniegelenk ist laut Prof. Siebold besonders stark von Sportverletzungen betroffen: „Das liegt vor allem daran, dass die knöcherne Stabilität schlecht ist und das Kniegelenk im Wesentlichen von der Kapsel und den Bändern gehalten wird. Die Beine werden im Sport außerdem besonders stark beansprucht. Deshalb treten häufig Verletzungen des Innen- und Außenmeniskus, des vorderen Kreuzbandes und auch der knorpeligen Gelenkoberfläche auf.“
Sportarten, wie Schwimmen oder Radfahren sind empfehlenswerter, denn hierbei handelt es sich um eine andere, eine zyklische Belastung, die sich wiederum positiv auf die Knorpelversorgung auswirkt, so Baierle. Wer dann doch lieber Wandern geht oder eine Stadtbesichtigung plant, kann auch Walkingstöcke zur Unterstützung hinzuziehen und die Belastung dadurch ein wenig reduzieren.
Ununterbrochen
Wenn der Schmerz chronisch ist und „mit auf die Reise kommt“, dann handelt es sich in den meisten Fällen um eine degenerative Veränderung an den Gelenken mit allmählicher Zerstörung des Gelenkknorpels, kurz: um Arthrose. Das Erschreckende ist, der zunehmende Knorpelverschleiß trifft immer mehr junge Menschen und zählt inzwischen zu der häufigsten Gelenkerkrankung weltweit.
„Und das tut weh!“
Verschleißerscheinungen sind die häufigste Ursache für Gelenksschmerzen, betont Prof. Thorey: „Gesunder Gelenkknorpel dient in den Gelenken als Puffer- und Gleitschicht. Doch im Laufe der Jahre baut sich der Knorpel im Zuge des normalen Alterungsprozesses ab. Irgendwann trifft Knochen auf Knochen, und das tut weh.“
Das Robert-Koch-Institut beobachtet das schon seit Jahren und stellt fest:
- 17,9 % der Erwachsenen ab 18 Jahren berichten über das Vorliegen einer Arthrose
- Der Anteil von Personen mit Arthrose steigt mit zunehmendem Alter
- jede zweite Person ab 65 Jahren ist betroffen (48,1 % aller Frauen und 31,2 % der Männer)
- Arthrose führt zu Funktionsstörungen und zur Einschränkung der Lebensqualität
- Betroffene leiden vor allem an Mobilitätsverlust und Gelenkschmerzen
angelehnt an der Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI), publiziert im Journal of Health Monitoring (2017)
Was kann man tun bei Arthrose?
Menschen mit Arthrose sind nicht automatisch reiseunfähig. Sie müssen nicht auf ihren Sommerurlaub verzichten. Warmes Wetter und trockenes Klima können sich sogar positiv auf die Erkrankung auswirken. Manche Reiseveranstalter sind auf Reisende mit Arthrose spezialisiert. Sie empfehlen Vitalurlaube, Wellness- und Kurhotels mit speziellem Ernährungsplan. Auch Bewegung gehört unbedingt in die Urlaubsplanung. Laut Baierle gibt es aber nicht die EINE Übung für alle Arthrose-Patienten. Viel wichtiger ist es, auf sein Gewicht zu achten und die Muskulatur körperumfassend zu stärken.
Nichtstun und Schonung wäre der falsche Weg. Längere Bewegungspausen könnten das Fortschreiten einer Arthrose sogar begünstigen.
Schnelle Abhilfe
Mit Hyaluronsäure
Wussten Sie, dass Hyaluronsäuren ein wichtiger Bestandteil des Gelenkknorpels sind und sie hochkonzentriert in der Synovialflüssigkeit vorkommen? Die Injektionstherapie mit Hyaluronsäure zählt zu den sogenannten konservativen, nicht-operativen Behandlungsformen. Deshalb hat laut Prof. Becher „die Hyaluronsäuretherapie als Viskosupplementation in der orthopädischen Praxis seit vielen Jahren einen festen Stellenwert in der Behandlung der Gonarthrose“. Hyaluronsäure wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend und wird vor allem bei akuter Arthrose eingesetzt.
Und so funktioniert´s
Die Hyaluronsäure wird mittels Injektion in den Gelenkraum eingespritzt. Als „Schmiermittel“ verbessert sie die Gleitfunktion des Gelenkes. Auf diese Weise können Schmerzen bzw. die Bewegungseinschränkung für mehrere Monate minimiert werden. In der Regel tritt der Effekt sofort nach Einspritzung ein und da es sich um eine natürliche Substanz handelt, kann sie vollständig und ohne Nebenwirkungen vom Körper absorbiert werden. Mehr Informationen zur Therapie mit Hyaluronsäure finden Sie hier. Bei Fragen können Sie auch direkt Kontakt zu uns aufnehmen.
Mit PRP-Eigenbluttherapie
Ähnlich verhält es sich bei der sogenannten PRP-Therapie. Dabei handelt es sich um hochkonzentriertes Blutplasma, welches sich durch eine hohe Konzentration an Blutplättchen auszeichnet (daher auch die Bezeichnung „platelet-rich plasma“, PRP). Das PRP wird direkt in das betroffene Gelenk injiziert, um das Wachstum anzuregen und den Heilungsprozess zu beschleunigen. Mehr Infos dazu hier.
Achtung bei fortgeschrittener Arthrose
Allerdings gilt: im fortgeschrittenen Stadium bringen konservative Maßnahmen meist nicht mehr viel. Dann sollte man über eine gelenkerhaltende Therapie nachdenken, die heute sehr schonend, minimal-invasiv umgesetzt wird. Trifft das bei Ihnen zu, können Sie dies gerne mit uns abklären. Unsere Fachärzte am Internationalen Zentrum für Orthopädie sind genau darauf spezialisiert – damit Sie ihren Urlaub bald wieder aktiv und vor allem schmerzfrei genießen können.
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