Minimal-invasive Operationstechniken
In den letzten Jahren hat das Bewusstsein bezüglich muskelschonender und gelenkerhaltener Techniken in der Orthopädie deutlich zugenommen. Hauptsächlich liegt das an dem jüngeren Patientenkollektiv und dem höheren Aktivitätsgrad der Patienten, die nach einem operativen Eingriff möglichst zügig in ihr normales berufliches Umfeld zurückkommen und ihre Freizeitaktivitäten ausüben möchten. Muskelschonende Verfahren wie die minimal-invasive Chirurgie (MIC) bieten hierbei die Möglichkeit, die Lebensqualität der Patienten durch eine schnelle postoperative Mobilisation und Aktivitätssteigerung wieder herzustellen.
Was heißt minimal-invasiv eigentlich?
Unter minimal-invasiver Chirurgie versteht man eine operative Methode, die nur kleine Inzisionen (Hautschnitte) erfordert. Über die jeweils kleinen Einschnittstellen können die verletzten Partien mithilfe spezieller Operationsinstrumente behandelt werden. Man nennt dieses Verfahren deshalb auch Schlüsselloch-Chirurgie. Der klare Vorteil sind die geringen Verletzungen des umliegenden Gewebes. Auf diese Weise erholt sich der Patient viel schneller von dem Eingriff und kann in nur wenigen Wochen wieder zurück in seinen aktiven Alltag kehren.
Weitere Vorteile einer minimal-invasiven Chirurgie sind
- der Zugang zum Gelenk erfolgt über kleine Schnitte (Arthroskopie)
- auf diese Weise werden Muskeln, Nerven und Sehnen seltener verletzt
- die Narben sind klein und der Patient hat weniger Schmerzen
- die Regenerationszeit ist kürzer
- der Patient kann die operierte Seite in der Regel schon am ersten Tag nach Operation wieder belasten
Fuß
Was genau versteht man unter einer minimal-invasiven Fußchirurgie?
Während man bei der klassischen Herangehensweise Hautschnitte am Fuß vornimmt, um an die verletzten oder erkrankten Gelenkpartien zu gelangen, werden bei der minimal-invasiven Methode nur wenige sehr kleine Stichinzisionen vorgenommen. Stichinzisionen werden auch Parazentese genannt. Es sind maximal zwei Millimeter große Einschnitte notwendig, um die Verletzung oder Erkrankung zu behandeln.
Was sind die Vorteile dieser Methode?
Operationsrisiken sollten immer so gering wie möglich gehalten werden. Und das gelingt am besten mit der minimal-invasiven Fußchirurgie: aufgrund der kleinen Schnitte ist das Risiko einer Wundinfektion und Wundheilungsstörung minimal. Dabei entsteht nur eine sehr kleine Narbe, was weitere Vorteile für den Heilungsprozess mitbringt. Der Fuß ist schon kurz nach Eingriff wieder belastbar und es kann eine rasche Genesung stattfinden.
Bei welchen Erkrankungen ist eine minimal-invasive Fußchirurgie sinnvoll?
Die minimal-invasive Technik kann etwa bei Zehenfehlstellungen, einer Hallux valgus und Hallux rigidus Erkrankung, aber auch bei Fersensporn und einer Plattfußkorrektur angewendet werden.
Erfahren Sie auf dieser Seite mehr zu den einzelnen Fuß-Erkrankungen und lesen Sie, wie man diese bestmöglich bei uns behandeln kann.
Knie
Das Knie gehört zu den komplexesten Gelenken des menschlichen Körpers. Daher ist es umso wichtiger, mithilfe eines schonenden Verfahrens erkrankte, entzündete oder verletzte Partien zu behandeln.
Bei welchen Erkrankungen oder Verletzungen ist eine minimal-invasive Kniechirurgie sinnvoll?
Das Therapiespektrum ist weitgefasst: verletzte Menisken können beispielsweise sehr gut mithilfe der MIC (minimal-invasiven Chrirugie) therapiert werden. Auch bei Bänderrupturen ist die MIC sinnvoll. Freie Gelenkkörper können auf diese Weise unkompliziert entfernt und Knorpelschäden (etwa bei Arthrose) schonend behandelt werden. Eine minimal-invasive Kniechirurgie ist auch bei lokalen Knorpel-Knochen-Läsionen oder bei einer Patellaluxation (Herausspringen der Kniescheibe aus ihrem Gleitlager) sinnvoll.
Weiter Informationen zum Knie (und typische Erkrankungen) erhalten Sie hier.
Hüfte
Was ist das Besondere an der minimal-invasiven Chirurgie (MIC) im Bereich der Hüfte?
Am Hüftgelenk minimal-invasiv zu operieren, ist durchaus sinnvoll. Mit dieser Technik werden Muskeln, Sehnen, Weichteile und Nerven weder durchtrennt noch verletzt. Es sind nur kleine Hautschnitte nötig, um als Operateur an das Hüftgelenk zu gelangen. Es handelt sich um ein sehr schonendes, schmerzreduziertes Verfahren.
Was ist der Unterschied zwischen einer offenen (also klassischen) und einer MIC?
Zunächst ist bei einer offenen Operation ein ca. 15 cm langer Schnitt notwendig, um an das Hüftgelenk, entweder über den seitlichen oder hinteren Oberschenkel zu gelangen. In der Regel müssen dafür Oberschenkelmuskeln und Sehnen durchtrennt werden. Die MIC geht viel schonender vor: es sind nur sehr kleine Schnitte der Haut nötig und es werden „natürliche“ Lücken im Muskeln genutzt, um an das Gelenk zu gelangen.
Welche Vorteile bringt die MIC noch mit sich?
Der Patient verliert während der OP weniger Blut, er hat am Ende kleinere Narben und die Regeneration erfolgt viel schneller. Die postoperativen Schmerzen werden mit dieser Methode stark reduziert, es werden weniger Schmerzmittel benötigt und eine Mibilisierung kann direkt nach dem Eingriff erfolgen.
Erfahren Sie auf dieser Seite mehr über das Hüftgelenk (typische Erkrankungen) und wie man diese bei uns bestmöglich behandeln kann.