Korbhenkelriss im Meniskus – Teilentfernung oder besser doch Transplantation?

Beim Meniskus handelt es sich um einen halbmondförmigen Knorpel im Kniegelenk. Er wird in drei Teile untergliedert: Den vorderen Teil nennt man Vorderhorn (oder kurz: VH). Der mittlere Teil wird als Pars Intermedia (PI) und der hintere als Hinterhorn (HH) bezeichnet.

Kommt es zu einem Meniskusriss – fachsprachlich auch Meniskusläsion – kann dies zu erheblichen Schmerzen führen. Ein Riss ist nicht gleich ein Riss. Der Meniskus kann an verschiedenen Stellen geschädigt werden. Man unterscheidet zum Beispiel zwischen einem Radiär- und einem Längenriss. Am häufigsten kommt es zu einem sogenannten „Korbhenkelriss“. Dieser bildet sich längs innerhalb des Meniskus und wird mit der Zeit immer größer. Dabei kann ein Teil des Gewebes in das Gelenk klappen und dieses einklemmen bzw. blockieren. Das Knie des Betroffenen kann dann weder gebeugt noch gestreckt werden.

Eine solche Läsion sollte immer medizinisch versorgt werden. Mithilfe der Arthroskopie (Gelenkspiegelung) kann der verletzte Bereich schnell behandelt werden. In der Regel wird der verletzte Teilbereich komplett entfernt, man spricht dann von einer Meniskektomie. Unter bestimmten Bedingungen kann die betroffene Stelle auch an die ursprüngliche Position refixiert (angenäht) werden. Diese Methode wird allerdings seltener angewendet.

Professor Siebold untersucht zusammen mit seinen Fachkollegen die Langzeitergebnisse der partiellen Meniskektomie und die Komplikationen, die auftreten können.

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Erfahren Sie auf diese Seite mehr über die Folgen eines Meniskusrisses. Wie wird eine Verletzung am Meniskus überhaupt diagnostiziert? Und welche Behandlungsmöglichkeiten stehen den Medizinern heute zur Verfügung?

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Da Meniskusrisse häufig auftreten – sie gehören zu den typischen Sportverletzungen – muss das Kniegelenk entsprechend operativ versorgt werden. Die Ergebnisse eines solchen chirurgischen Eingriffs werden aufgrund der Verletzungshäufigkeit ausgiebig in der Forschung diskutiert. Es fällt allerdings auf, so der mehrfach ausgezeichnete und erfahrene Knie-Experte Professor Siebold, dass sich die wissenschaftliche Literatur wenig zur Behandlung von Korbhenkelrissen mithilfe der bereits erwähnten (partiellen) Menisketomie äußert. Es gibt nur wenige Studien, die nennenswerte Langzeitergebnisse liefern. Auch ist noch verhältnismässig wenig über die Komplikationsrate bekannt, so Professor Siebold.

Der Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie, Sportmedizin und Chirotherapie bemängelt den Eingriff insbesondere bei noch jungen und aktiven Patienten, da die Entfernung von Eigengewebe höchstwahrscheinlich eine Osteoarthritis bzw. einen Gelenkverschleiß und damit Funktionseinschränkungen des Gelenks nach sich ziehen kann. Professor Siebold sieht eher in der Meniskus-Tranplantation (mit Spendermeniskus) eine gute Möglichkeit, das verletzte Knie zu versorgen und die natürliche Gelenkfunktion wiederherzustellen. Hierbei handelt es sich um ein noch relativ junges Verfahren, welches Professor Siebold jetzt schon in der Praxis mit sehr guten Ergebnissen anwendet.

Lesen Sie hier den Artikel im Original unter dem Titel „Posterior Horn Plus Pars Intermedia Bucket-Handle Tear Resection: Long-Term Outcome and Complications“ (erschienen 2016 im Springer Verlag).