Häufig gestellte Fragen zu Ballenhohlfuß
Auf dieser Seite finden Sie Antworten zu den am häufigsten gestellten Fragen rund um das Thema Ballenhohlfuß. Vermissen Sie eine bestimmte Frage oder ist Ihnen noch etwas unklar, dann kontaktieren Sie uns einfach. Unsere Fußexperten finden Sie auf dieser Seite. Gerne helfen wir Ihnen weiter.
Was versteht man unter einem Ballenhohlfuß und wie erkennt man ihn?
Der (Ballen-) Hohlfuß ist eine Fehlstellung des Fußes und wird medizinisch Pes excavatus bezeichnet und als BHF abgekürzt. Er ist sehr leicht zu erkennen: Beim Ballenhohlfuß ist das Längsgewölbe des Fußes nach innen erhöht. So sieht man im eigenen Fußabdruck (etwa nach dem Duschen beim Auftreten auf den Fliesen) lediglich die Ferse und den Ballen, während der Mittelfuß kaum oder gar nicht auf dem Boden aufkommt. Andere Anzeichen sind:
- Schmerzen bei Tragen unflexibler, fester Schuhe
- auffällige Spreizzehen, Vorkommen eines Hallux valgus (Verformung der großen Zehe nach innen, Wölbung der Ballen)
- Reizung und Schmerzen der Plantarfaszie (Unterseite des Fuß)
- Oberer Fersenschmerz oder Varusfehlstellung des Fernsebeins
- Schmerzen an der Fußaußenseite oder am Vorderfuß
- Hornhautbildung oder runde, verhornte Hautstellen an der Zehe („Hühneraugen“)
Bei Verdacht sollte man zum Arzt gehen. Neben der Anamnese, überprüft der Orthopäde das Gangbild und schaut, ob noch ein Einbandstand möglich ist. Außerdem führt der Facharzt Messungen der Gewichtsverteilung durch, errechnet den Abstand des Fußrandes zum Boden und nimmt neurologische Untersuchungen vor. Zur Unterstützung der ärztlichen Diagnose werden auch MRT-, Röntgen- oder Ultraschallaufnahmen hinzugezogen.
Wie kommt es zu einem Hohlfuß?
Ein Hohlfuß zählt zu den am häufigsten übersehenen Erkrankungen am Fuß: er kann angeboren sein oder aber sich im Laufe des Lebens durch eine Muskelspannung im Fuß und der Wadenmuskulatur entwickeln. Dabei kommt es zu einer überhöhten Längswölbung und Steilstellung des Mittelfußes, der Schmerzen verursachen kann. Zu den weiteren Ursachen zählen das Tragen von falschem Schuhwerk, neurologische Erkrankungen, ein Muskelungleichgewicht, Muskelschwund oder eine durch einen Unfall verursachte Fußfehlstellung. Auch eine genetische Veranlagung kann einen Hohlfuß begünstigen.
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Ist ein Hohlfuß schlimm?
Das Problem dabei ist, dass das ganze Körpergewicht einseitig verlagert wird. Der Vorderfuß wird dabei stark überlastet. Durch die Überhöhung des Mittelfußknochens kann es zu einer Einschränkung des oberen Sprunggelenks und damit einhergehend auch zu einem Impingement kommen. Außerdem kann ein Ballenhohlfuß die Entstehung von sogenannten Krallen- bzw. Klauenzehen begünstigen. Durch die Kompensation der Fehlstellung wird das Zehengrundgelenk überstreckt. Die Fehlstellung kann sich auch negativ auf das Fersenbein auswirken: sobald die Ferse die erhöhte Belastung auszugleichen versucht, wird ein mechanischer Druck ausgelöst und die Achillessehne gereizt. Man spricht in diesem Zusammenhang von einem Halgundsyndrom. Auch die Plantarfaszie, die entlang der Fußsohle verläuft, kann dabei stark gereizt werden.
Kann man einen Hohlfuß wegtrainieren? Wie behandelt man einen Hohlfuß?
Je nach Ausprägung und Schweregrad der Erkrankung, lässt sich der Hohlfuß mit speziellem Training und Krankengymnastik, mit (Stufen-)Einlagen, Nachtschienen oder einem orthopädischen Schuhwerk therapieren. Es ist ratsam, jegliche Therapie mit seinem Orthopäden abzusprechen, um Fehlbehandlungen zu vermeiden. Eine fortgeschrittene Fußdeformität, bei der das Fußgewölbe sich schon stark nach oben formt, sollte dringend von einem orthopädischen Facharzt untersucht und behandelt werden, um Folgeschäden am Fuß und Sprunggelenk zu eliminieren.
Wie operiert man einen Hohlfuß?
Am häufigsten werden gelenkerhaltene Maßnahmen am Fuß vorgenommen, um die Fehlstellung zu korrigieren. In der Regel wird eine (Korrektur-) Osteotomie angewandt. Je nach Ausprägung kann auch eine (Rückfuß-) Arthrodese stattfinden und eine Ballenfußrekonstruktion, oder aber auch ein Sehnentransfer zur Stabilisierung der Bänder. Jeder Patient ist anders! Man muss jeden Fall einzeln betrachten und die für den Betroffenen beste Therapie finden.
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